Eingewöhnung Ihres Kindes
Eingewöhnung Ihres Kindes
Herzlich willkommen!
Ihr Kind ist 3 Jahre alt und „trocken“(windelfrei) ? !. In diesem Fall: Der Körper ihres Kindes ist stabil genug, um die sozialen Eindrücke in der Kindergartengemeinschaft zu verarbeiten.
Liebe Eltern: Eingewöhnung in unserem Kindergarten hat viele „Vor – Phasen“ bevor der erste Kindergarten kommt! BITTE lesen Sie sich die folgenden Punkte aufmerksam durch:
Phase 1 Grundphase (Egenarbeit):
- Die Eltern WOLLEN das Kind in den Kindergarten schicken. Der innere, deutliche Beschluss wird gefasst „mein Kind wird einer GEMEINSCHAFT zugefügt. Es soll soziale Kunst der Interaktionen mit den anderen Kindern erlernen und erfahren“
(In Deutschland gibt es keine Kitapflicht. Der Besuch einer Kindertagesstätte ist freiwillig. Eltern können selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder in einen Kindergarten geben oder sie zu Hause bleiben)
- „Waldorfpädagogik“: aus dem freien Entschluss habe ich mich für den Waldorfkindergarten entschieden.
- Konzeption und Leitbild des Waldorfkindergartens Leonberg (Homepage; Kontakt; Downloads) habe ich gelesen
Phase 2:
- Anmeldung ihres Kindes in unserem Kindergarten
- Info – Abend (
- Aufnahmegespräch
- Unterschreiben von dem Kindergartenvertrag (Sondergespräch mit dem zuständigen Vorstandsmitglied)
Phase 3 Vorbereitung auf die Kindergartengruppe
- Spielkreis: Die Gruppe trifft sich einmal wöchentlich und ist gedacht als ein erstes Kennenlernen des Kindergartens und der Waldorfpädagogik. Dies ist auch eine gute Vorbereitung auf die Kindergartenzeit, da die Eltern-Kind-Gruppe bereits viele Elemente des Kindergarten-Tageslaufs beinhaltet, wie pentatonische Lieder, einen kleinen Reigen, einen Stuhlkreis, das Erleben der Jahreszeiten, gemeinsames Essen etc. Der Gruppenraum, die Garderobe und die Sanitärräume kommen den Kindern somit, nach der Spielkreis – Erfahrung, nicht mehr unbekannt vor. Die Raumorientierung ist gegeben.
Phase 4
- Die neuaufgenommenen Familien werden zu dem Sommerfest eingeladen.
- Wir laden die aufgenommenen Familien gesondert zu einem Kennenlern-Nachmittag Bei diesem Treffen besprechen wir die ersten Tage, die Kleidung, die Termine und anderes.
Phase 5 / Kernphase
Fünf Besuchertage: Sie verbringen die Tage mit uns!
- Eintreffen ca. 8.00 / 8.15 Uhr
- 1 Elternteil verbringt gemeinsam mit dem Kind den Vormittag in unserem Kindergarten. Der Erwachsene erhält vom Kollegium eine kleine Tätigkeit und hat die Möglichkeit den Tagesrhythmus und das Geschehen mit zu erleben. Nach dem gemeinsamen Essen, ca. 11.00 Uhr, endet der 1. Tag für das Kind und den Erziehungsberechtigten.
Bitte bringen Sie Hausschuhe, Gymnastikschuhe, Gummistiefel, Regenhose und Regenjacke, mit dem Namen beschriftet, für Ihr Kind mit. - Nach den Besuchertagen (das Kind hat die Spielgruppe besucht)): Ankommen bis spätestens 8.30 Uhr. Sie verabschieden Ihr Kind und bringen es an die Türe zur Küche. Das Kollegium nimmt Ihr Kind in Empfang.
Um 11.00 Uhr, nach dem Essen, holen Sie Ihr Kind wieder ab. - Nach den Besuchertagen (das Kind hate die Spielgruppe nicht besucht): Ankommen bis spätestens 8:30 Uhr. Nach der künstlerischen Morgeneinheit verabschiedet sich der Elternteil und holt das Kind um 11.00 Uhr nach dem Essen ab. Das Kind bleibt 2 Stunden im Kindergarten.
- Geschwisterkind ist schon im Kindergarten: Maximal 3 Besuchertage. Danach besucht das Kind regulär den Kindergarten.
Phase 6: Abschlussphase:
Das Kind besucht regulär den Kindergarten , und die Erziehungsberechtigten werden nur noch bei Bedarf gerufen.
TIPS
Morgenroutine verbessern
Eine stressfreie Morgenroutine kann viel dazu beitragen, die Kita-Verweigerung zu reduzieren. Sie sollten ausreichend Zeit am Morgen einplanen, um Hektik beim Aufstehen zu vermeiden und Ihrem Kind einen ruhigen Start in den Tag zu ermöglichen. Das Bereitlegen der Kleidung am Vorabend kann ebenfalls helfen, hektische Situationen zu vermeiden. Ein ruhiger Start in den Tag kann dazu führen, dass Kinder sich wohler fühlen, weniger Angst vor der Kita haben und keine Tränen an der Tür fließen.
Haltung der Eltern
Sie sollten darauf achten, dass Sie selbst ruhig und gelassen bleiben, da sich Ihre Emotionen auf Ihr Kind übertragen können.
Positive Abschiedsrituale
Ein kurzes, liebevolles Abschiedsritual kann Ihrem Kind ein Gefühl von Sicherheit geben und die Trennung erleichtern. Ein festes Ritual gibt Ihrem Kind Struktur und hilft ihm zu verstehen, dass es bald wieder von Ihnen abgeholt wird.
Anker:
Ein Lieblingsspielzeug oder ein vertrauter Gegenstand kann Ihrem Kind helfen, sich in der Kita wohler zu fühlen.
Verabschiedung / Trennung weinen.
- Das Kind darf hierbei Weinen – im Grunde ist es Bindungsverhalten. Das Wichtige ist, dass wir (Erzieher) das Kind auffangen und trösten können. Daher weinen viele Kinder zwar bei der Übergabe, aber beruhigen sich dann ganz schnell. Weinen bei der Übergabe kann phasenweise immer mal wieder auftreten
- Ein Abschiedsschmerz, der eine kurze Zeit anhält ist ganz normal.
Tagesrhythmus bildet Halt und Verlässlichkeit für die Kinder. Unserer Erfahrung nach ist es erfolgreicher, die Zeit der Begleitung nicht zu lange hinzuziehen. - In der Praxis sind Tränen kaum (nicht) zu vermeiden, da es einfach eine schmerzhafte Erfahrung ist, wenn Mama oder Papa gehen. Wenn die Eltern gehen, dann hilft dem Kind das Weinen, da weinen die Gefühlslage zeigt und dem Kind hilft, mit dem Schmerz zurecht zu kommen. Ja, da sind Tränen, aber die Welt ist trotzdem in Ordnung. Denn die Tränen stehen nicht für Angst oder für echte Verlassenheit, sie stehen für traurig-sein. Und Kinder dürfen traurig auch sein, finden wir.
- Gelingt es uns nicht Ihr Kind einzufrieden (trösten): RUFEN WIR SIE unverzüglich an!
Eltern können sich nicht trennen / LOSLASSEN
- Loslassen in kleinen Schritten: probieren Sie die Trennung von Kind Schritt für Schritt. Wenn Oma oder Opa mit deinem Kind spielen oder Sie schicken Ihr Kind sie zusammen mit der Freundin auf den Spielplatz. Solche Trennungen als Übung können helfen.
- Tipp: Wichtig für das Kind ist es, dass Sie sich nicht heimlich fortschleichen, sondern klar mitteilen, dass Sie kurz dieses oder jenes tun und wieder kommen.
- Fällt es Ihnen jedoch generell wahnsinnig schwer, sich von Ihrem Kind zu trennen. Aus welchem Grund auch immer, für Sie wird es schon berechtigt sein. Dann ist es mit der Situation niemandem geholfen ist und schon gar nicht Ihrem Kind. Wir empfehlen, freundlicherweise, Home – Kindergarten. Gehen Sie bitte achtsam und ehrlich mit sich selber um.
„Zu früh gestartet“
- Seit Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz für die dreijährigen Kinder wird öffentlich ständig propagiert, dass dies im Sinne der Kinder sei. Nicht immer ist es so. Manche Kinder sind einfach zu jung für den Kindergarten.
- Heilsam kann für das Kind sein, das Eintrittsdatum zu verschieben, wenn die Lebensumstände der Eltern es zulassen.
! PHÄNOMENE !
Heute diskutiert man tagtäglich irgendwo in Deutschland über Helikoptereltern, Rasenmähereltern, Corlingeltern, Schneepflugeltern. Aha-Erlebnis für uns, Waldorferzieher: die Ausbilder in den Betrieben, Kinderärzte, Erzieherkollegen, Lehrer erleben die Pädagogik der totalen Einmischung. „Mama will immer dabei sein, kontrollieren, intervenieren, Händchen halten.»
Diese Eltern meinen es besonders gut, das zeichnet sie aus. Aber das besonders Gute ist oft der Feind des Guten. Die Haltungen dabei haben viele Gesichter. Unser Kollegium ist sich dieser Haltungen der heutigen Eltern bewusst! Die Eltern sind dabei frei! Natürlich sind Sie frei. Im Rahmen des Sozialen Organismus unseres Kindergartens können wir als Kollegium diese individuellen Wünsche nicht bedienen. Eigenwille trifft den Gemeinschaftswillen. Wie geben unser Bestens.
„Heilung“: Was den Weg zwischen „Helikoptern- und Tigereltern“ weist: »Jedes Kind ist ein Könner«.
Kind ist von uns so verstanden, dass es im lebendigen Zusammenspiel mit dem Zeitorganismus lernen darf. Selbst – Erfahrung machen darf. Dann heißt das konkret: Es möchte 1. Kontakt aufnehmen und sammeln, 2. in Beziehung treten und sich verbinden, 3. das Neue– über Lust und Unlust– verinnerlichen, üben, variieren, pausieren und verwandeln, 6. Fähigkeiten erlangen und 7. Daran Daseinsvertrauen entfalten, indem es selbstbewusst sagt: „Ich kann das jetzt.“
Haltung von uns: Soziale Kunst verbindet sich mit der Erziehungs-Kunst zu einer lebendigen Einheit. Soziale Kunst: Leistungsbegriff, der auf der individuellen Willensanstrengung des Kindes, auf wachsendem Weltinteresse und auf der Erfahrung der eigenen Wirksamkeit basiert.
Mit den besten Grüssen
Das Kollegium